ab 45. Lebensjahr

Ab dem 45. Lebensjahr wird Männern empfohlen, sich einer jährlichen Untersuchung der Prostata und des äußeren Genitals durch eine*n Urologen*in / Andrologen*in zu unterziehen.

Zunächst wird sich der Arzt bzw. die Ärztin in einem Gespräch (Anamnese) ausführlich nach den Beschwerden und nach möglichen Risikofaktoren erkundigen. Wichtig sind für sie auch Krebserkrankungen in der Familie und bestimmte Lebensumstände, etwa die Ernährungsgewohnheiten. Anschließend erfolgt die körperliche Untersuchung, wobei die äußeren Genitalien, also die Hoden und der Penis, abgetastet werden. Dabei sollte besonders auf eventuelle Verhärtungen oder Größenunterschiede der beiden Hoden geachtet werden. Auch die Haut wird begutachtet – Ekzeme, Geschwüre, verdächtige Leberflecken oder auffällige Verfärbungen können Hinweise auf Krankheiten wie Infektionen oder Hautkrebs sein. Nach der Beurteilung der äußeren Genitalien tastet der Urologe bzw. die Urologin vom After aus die Prostata auf mögliche Verhärtungen oder andere Auffälligkeiten ab, die mit Prostatakrebs in Verbindung stehen könnten. Zuletzt untersuchen sie, ob in der Leistegegend befindliche Lymphknoten vergrößert oder schmerzhaft sind.

Wie beuge ich Prostatavergrößerung und Prostatakrebs vor?

Viele der typischen Männerkrankheiten betreffen die kastanienförmige Prostata (Vorsteherdrüse). Prostatakrebs (Prostatakarzinom), Prostatavergrößerung (benignes Prostatasyndrom) und die Prostataentzündung (Prostatitis) gehören neben Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu den häufigsten Erkrankungen von Männern über 45 Jahren. Prostatakrebs ist vor Lungen- und Darmkrebs die häufigste Krebserkrankung des Mannes. Deshalb ist es für Männer äußerst wichtig, die Prostata in regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen von einem Urologen bzw. einer Urologin checken zu lassen. Falls es zu einer Vergrößerung oder sonstigen Veränderung der Prostata kommt, sollte abgeklärt werden, ob die Veränderung gutartig oder bösartig ist. Die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen ab 45 Jahren die Prostatakrebs-Früherkennungsuntersuchung beim Urologen. Bei familiärer Vorbelastung wird die Früherkennungsuntersuchung ab 40 Jahren empfohlen und übernommen. Denn falls bereits der Vater oder Bruder an Prostatakrebs erkrankt ist, besteht ein höheres Risiko, ebenfalls Prostatakrebs zu entwickeln. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts erkranken jedes Jahr mehr als 50.000 Männer neu an Prostatakrebs. Erschreckend ist, dass das kostenlose Angebot der Krankenkassen nur von weniger als jedem fünften Mann wahrgenommen wird. Dies ist fatal, da bei einem früh erkannten Prostatakrebs gute Heilungschancen bestehen. Wird der Krebs zu spät erkannt und befinden sich bereits Metastasen im Becken und der Wirbelsäule, so kann die Erkrankung nicht mehr geheilt werden.

 

Sexuell aktive Männer mit mehreren Sexpartner*innen sollten sich regelmäßig auf sexuell übertragbaren Infektionen untersuchen lassen!

Vor allem Männer im jüngeren und mittleren Alter mit mehreren Sexualpartner*innen sind besonders von sexuell übertragbaren Infektionen (STI) wie Chlamydien, Tripper und Genitalherpes betroffen. Da manche Infektionen manchmal keine Symptome verursachen, sollten sie sich auch ohne Symptome einer sexuell übertragbaren Infektion regelmäßig testen lassen. Oft verursachen die Infektionen lästiges Jucken, Brennen oder Ausfluss, unter Umständen können sie bleibende Schäden, wie Unfruchtbarkeit hinterlassen, Krebs (z.B. Peniskarzinom) auslösen und lebensgefährdend sein. Hier findest du wichtige Informationen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen:

Und darüber hinaus hier zu den Test-Empfehlungen und Test-Möglichkeiten.

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