Chlamydien-Infektionen gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen (STIs). Sie bleiben oft unentdeckt, können aber gut mit Antibiotika behandelt werden.

 

Symptome

Chlamydien sind Bakterien, die vor allem zu Entzündungen der Harnröhre, des Genitaltrakts sowie des Enddarms führen, aber auch im Mund- und Rachenraum auftreten können. Die Infektion verläuft bei Frauen meistens symptomlos oder mit teils wässrigem, teils eitrigem Ausfluss, Juckreiz und Brennen beim Wasserlassen. Bei Männern verläuft die Infektion zu ca. 50 % ohne Symptome oder mit Brennen beim Wasserlassen bzw. meist klarem Ausfluss aus der Harnröhre.

 

Übertragungswege

Chlamydien können sich in den Schleimhäuten von Rachen, Harnröhre, Vulva und Enddarm befinden, außerdem in der Scheidenflüssigkeit und im Sperma. In geringerer Konzentration findet man sie auch im Urin und im „Lusttropfen“ des Mannes.

Eine Infektion ist bei allen sexuellen Praktiken möglich, bei denen es zu direktem Kontakt mit infektiösen Schleimhäuten oder Körperflüssigkeiten (Urin, Sperma) kommt. Der häufigste Übertragungsweg ist ungeschützter Vaginal- und Analverkehr. Aber auch über Oralverkehr, die Hände oder Sexspielzeug finden Chlamydien manchmal ihren Weg.

 

Wie kann ich mich schützen?

Kondome oder Femidome können eine Infektion mit Chlamydien nicht sicher verhindern, reduzieren das Risiko aber erheblich.

Um eine Infektion früh zu erkennen und nicht weiterzugeben, sollten sich Menschen mit häufig wechselnden Sexpartner*innen regelmäßig auf Chlamydien untersuchen lassen – Analabstrich nicht vergessen!

 

Diagnostik und Behandlung

Häufig verursachen Chlamydien keinerlei Beschwerden. Treten jedoch Symptome auf, kommt es nach ein bis drei Wochen zu Ausfluss aus der Harnröhre, Jucken und Brennen sowie Schmerzen beim Wasserlassen. Schmerzen in den Hoden oder im Unterbauch und Fieber sind mögliche Anzeichen für das Aufsteigen von Chlamydien, die zu Entzündungen der Samenleiter, der Prostata und der Nebenhoden führen können. Bei Frauen können die aufgestiegenen Bakterien die Eileiter verkleben, was eine häufige Ursache dafür ist, dass jüngere Frauen nicht schwanger werden. Aufgrund der entzündeten Schleimhäute erhöht sich das Risiko einer HIV-Infektion oder -Übertragung.

Als „Goldstandard“ für die Diagnose gilt der Nukleinsäurenachweis von Erbsubstanz aus einem Abstrich (aus der Harnröhre, Gebärmutterhals, Rektum bzw. Rachen) oder dem Morgen-Urin (Erststrahl-Urin); weitere Verfahren sind möglich, aber fehleranfälliger.

Antibiotika machen den Bakterien jedoch schnell den Garaus. Je früher die Behandlung beginnt, desto einfacher und kürzer ist sie normalerweise.

Wegen der hohen Ansteckungsgefahr sollte auf Sex verzichtet werden, bis die Therapie abgeschlossen ist. Alle Sexpartner*innen sollten sich untersuchen und gegebenenfalls mit behandeln lassen, damit kein „Pingpong“-Effekt eintritt.

 

Der Sonderfall: LGV – die „fiese Chlamydie“

(LGV: Lymphogranuloma venerum) Diese Krankheit ist vor allem in den Tropen und Subtropen verbreitet. Seit ein paar Jahren ist sie aber auch – nicht zuletzt wegen Reisen in diese Regionen – in der schwulen Community präsent.

Die Symptome sind ähnlich der „gewöhnlichen“ Chlamydie, LGV macht vor allem rektal Probleme und kann schwere Entzündungen verursachen, mit Fisteln und Abszessen. Ganz wichtig: LGV muss im Gegensatz zur „gewöhnlichen“ Chlamydie nicht ein, sondern drei Wochen behandelt werden. Sonst kommt sie wieder.

 

Quelle: IWWIT
de German
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