Trichomoniasis oder Trichomonaden-Infektion ist weltweit die häufigste sexuell übertragbare Infektion. Die Erreger sind einzellige, parasitäre Geißeltierchen, die zu Schleimhautentzündungen im Urogenitaltrakt führen. 

 

Symptome

Bei Männern verlaufen Trichomonaden-Infektionen meist völlig asymptomatisch, sie sind somit häufig symptomlose Überträger. Selten treten Zeichen einer milden Harnröhrenentzündung auf (Ausfluss, Nässen und Brennen), auch die Eichel und Vorhaut können betroffen sein.

Bei ca. einem Viertel der betroffenen Frauen bleibt die Infektion dauerhaft symptomlos. In den anderen Fällen treten meist unspezifische Symptome wie vaginaler Juckreiz, Harndrang und Brennen beim Wasserlassen sowie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr auf. Typisch ist ein gelblich-grünlicher, schaumiger, dünnflüssiger und übel riechender Ausfluss. Bei einem Aufsteigen der Erreger können entzündliche Verklebungen der Eileiter zu Unfruchtbarkeit führen.

 

Übertragungswege

Die Übertragung der Erreger erfolgt in erster Linie durch vaginalen Geschlechtsverkehr, ferner durch Schmierinfektionen über gemeinsam benutzte Sexspielzeuge oder beim Petting (Fummeln, Fingerspiele). Gelegentlich können Trichomonaden auch nicht sexuell übertragen werden, z.B. durch gemeinsam benutzte Handtücher oder im Schwimmbad (in nichtchlorierten Thermalbädern können die Erreger bis zu 5 Stunden überleben).

Eine Übertragung während der Geburt von infizierter Mutter auf das Neugeborene ist ebenfalls möglich.

 

Wie kann ich mich schützen?

Kondome oder Femidome beim Vaginalverkehr reduzieren das Risiko einer Infektion erheblich. Allerdings können Trichomonaden leicht beim Petting, Fingerspielen oder Fummeln bzw. durch gemeinsam benutzte Sexspielzeuge übertragen werden.

 

Diagnostik und Behandlung

Zur Feststellung einer Trichomoniasis wird frisches Sekret aus der Vagina oder der Harnröhre mittels eines Abstriches entnommen. Ein Nachweis über eine Urinprobe ist ebenfalls möglich.

Behandelt werden Trichomonaden-Infektionen mit oral verabreichter Antiprotozoa. Die Einnahme der Tabletten erfolgt als Einmalgabe oder bei Therapieversagen über eine Woche.

Quelle: Sexuell übertragbare Infektionen, Hrsg. Deutsche AIDS-Hilfe e.V., Wilhelmstr. 138, 10963 Berlin, 6. überarbeitete Auflage

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