Die sexuelle Orientierung (auch Sexualorientierung oder Geschlechtspartner-Orientierung) erfasst die nachhaltigen Interessen einer Person bezüglich des Geschlechts einer*s potentiellen Partners*in auf der Basis von Reproduktionsinteresse, Emotion, romantischer Liebe, Sexualität und Zuneigung. Gegenüber sexuellem Verhalten unterscheidet sie sich durch den Bezug auf Gefühle und Selbstkonzept. Darauf basierendes sexuelles Verhalten kann stattfinden, muss aber nicht. Das Modell der sexuellen Orientierung orientiert sich an der bisher angenommen Zweigeschlechtlichkeit: Mann und Frau. Es ist aber bekannt, dass es dazwischen mehr gibt bzw. manche Menschen sich in dem Modell Mann / Frau nicht verorten wollen oder können.

Heterosexualität ist die sexuelle Orientierung, bei der Liebe, Romantik und sexuelles Begehren ausschließlich für Personen des anderen Geschlechtstyps empfunden werden. Das Adjektiv heterosexuell wird auch auf sexuelle Handlungen mit andersgeschlechtlichen Partnern angewendet, wenn die Beteiligten nicht ausschließlich heterosexuell aktiv sind. Heterosexuelles Verhalten ist kein zwingendes Merkmal. Heterosexuelles Begehren oder Handlungen können auch gemeinsam mit homosexuellem Begehren oder Handeln vorhanden sein. Nicht jeder, der heterosexuelle Erfahrungen hatte, muss heterosexuell sein. Sexuelle Erfahrungen können – vor allem im Jugendalter – mehr von sexueller Neugier oder von gesellschaftlichen Erwartungen bestimmt sein als von einer festen sexuellen Orientierung.

Homosexualität bezeichnet je nach Verwendung sowohl gleichgeschlechtliches sexuelles Verhalten, erotisches und romantisches Begehren gegenüber Personen des eigenen Geschlechts als auch darauf aufbauende Identitäten – etwa sich selbst als lesbisch oder schwul zu definieren.

Als Bisexualität bezeichnet man die sexuelle Orientierung oder Neigung, sich zu Menschen beiderlei Geschlechts sexuell hingezogen zu fühlen. Als Kurzform ist das Adjektiv bi gebräuchlich.

Der Begriff Polysexualität weist über die mit Bisexualität bezeichnete sexuelle Orientierung, sich zu zwei Geschlechtern (sowohl biologische Frauen als auch Männern) hingezogen zu fühlen, hinaus und bezieht in die Orientierung auch Transsexualität (Veränderung des Geburtskörpers hin zu einem anderen Geschlecht) und Transgender (Infragestellung bzw. Wechsel geschlechtlicher Identitäten) ein.

Pansexuelität ist eine sexuelle Orientierung, bei der Personen in ihrem Begehren keine Vorauswahl nach Geschlecht bzw. Geschlechtsidentität treffen. Ein pansexueller Mensch ist in der Lage, für Menschen jeder Geschlechtsidentität sexuell oder romantisch zu empfinden. Bisexuelle Menschen hingegen beziehen sich nur auf zwei Geschlechtergruppen, meist das eigene Geschlecht auf der einen und andere Geschlechter auf der anderen Seite, bzw. zwei oder mehr Geschlechter, meist Männer und Frauen. Polysexuelle fühlen sich zu mehr als zwei Geschlechtsidentitäten hingezogen, jedoch nicht zwingend zu allen.

Asexualität hat nichts mit Ekel oder einer Abneigung gegen Sex zu tun, sondern bedeutet lediglich, dass kein Verlangen an sexueller Interaktion vorhanden ist! Im Gegensatz zum Zölibat, welches eine bewusste Entscheidung voraussetzt, ist Asexualität mit einer sexuellen Orientierung vergleichbar. Einige Asexuelle leben in nicht-sexuellen Beziehungen, die denen mit Sex recht ähnlich sind.

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