Befriedigung kann erlebt werden im Zusammenhang mit rein sexueller Erregung (Geilheit), aber auch als Mittel, um besser einschlafen zu können oder sich die Langeweile zu vertreiben, um sich einfach besser zu fühlen, um sich nach einem Streit zu versöhnen, um neue oder alte psychische Verletzungen zu heilen, um seinen Ärger auszutoben, um sich seiner selbst und seiner Körperlichkeit oder aber des anderen zu versichern, um sich und den anderen in seiner Lust und Erregtheit zu erleben. Die Qualität der Befriedigungsform kann dabei einmal eher unterdurchschnittlich, ein anderes Mal ganz außerordentlich sein. Manchmal geht mit der Befriedigung das Gefühl des Verschmelzens mit der Welt einher, zuweilen aber auch das der Getrenntheit. Der eine ist darauf bedacht, sich in der Befriedigung seiner Kontrolle über die Situation zu versichern, der andere ganz darauf ausgerichtet, sich zu verlieren, seine Selbstbeherrschung zu überwinden, sich dem anderen mit seinen Ängsten anzuvertrauen. Der eine sucht das Unerlaubte, Anstößige, das Verbot, der andere das Unerreichbare. Der eine erlebt Triumph und Größe, der andere Entspanntheit und Dankbarkeit. (S.R. Dunde „Handbuch der Sexualität“, 1992, S. 15)
Sexuelle Befriedigung wird oft nur mit dem Erlangen eines Orgasmus als Einheit wahrgenommen, d.h. aber nicht, dass Sexualität auch ohne Orgasmus als befriedigend erlebt werden kann.