Paraphilie fasst wertneutral Störungen der Sexualpräfenz zusammen. Das sind sexuelle Neigungen, die deutlich von der empirischen Norm abweichen. Dazu zählen insbesondere ausgeprägte und wiederkehrende sexuelle Fantasien, Bedürfnisse oder Verhaltensweisen, die sich auf unbelebte Objekte (sexueller Fetischismus), Schmerz, Demütigung und nicht einverständnisfähige Personen wie Kinder oder auf Tiere beziehen.

Paraphilien wurden lange Zeit überwiegend als krankhaft betrachtet. Mit der Veröffentlichung des DSM-5 (Diagnostischer und statistischer Leitfaden psychischer Störungen) im Jahr 2013 wird ihnen nicht mehr grundsätzlich Krankheitswert zugeschrieben, sondern nur noch dann, wenn sie bei der betroffenen Person mit Leidensdruck einhergehen oder nicht sozialverträglich sind, also die Gesellschaft schädigen bzw. strafrechtsrelevant sind. Unterschieden wird heute zwischen der nicht pathologischen Paraphilie und der pathologischen paraphilen Störung.

Es kann durch die dranghafte Natur der nicht ausgelebten Phantasiene oder beim Widerstreit bei der Auslebung von abnormen Verhaltensweisen zu Leiden oder Beeinträchtigung bei der betroffenen Person oder ihren Opfern kommen.

de German
X