Sexuell aktive Menschen beherbergen – vor allem, wenn sie viele Partner*innen haben – mehr Darmparasiten als andere. Nicht alle sind harmlos, manche können heftige Durchfälle verursachen. Mit den richtigen Medikamenten sind die Erreger in wenigen Tagen erledigt.

Unter dem Begriff Darmparasiten fasst man verschiedene Kleinstlebewesen und Bakterien zusammen, die sehr unangenehme Folgen im Magen-Darm-Trakt und im Analbereich hervorrufen können. Beim Sex besonders leicht übertragen werden Giardien (früher Lamblien genannt), Amöben und Shigellen, aber auch Würmer. Sie können die Ruhr hervorrufen, eine schwere Darmerkrankung mit heftigen Durchfällen.

 

Symptome

Oft gehen von Parasiten ausgelöste Erkrankungen mit Durchfall, Bauchkrämpfen und Fieber, Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen einher. Die Durchfälle können in schweren Fällen blutig-schleimig sein. Meist bessern sich die Beschwerden nach zwei bis drei Wochen von alleine, aber die Erreger können auch dauerhaft krank machen. Darmparasiten können eine Bedrohung für Abwehr geschwächte Personen darstellen, z. B. für Menschen mit HIV ohne Therapie.

 

Übertragungswege

Würmer und einzellige Parasiten werden leicht durch oral-anale Kontakte, vor allem beim Arschlecken (rimming), aber auch durch Schmierinfektionen beim Fingern (vom Anus zum Mund) und beim Spiel mit gemeinsam benutzten Sextoys übertragen werden.

Das schwule „Ruhr-Gebiet“ sind vor allem Saunen, Pornokinos, Darkrooms, Sexpartys und andere Orte, wo viele Männer Sex miteinander haben, in Gruppen oder nacheinander.

 

Wie kann ich mich schützen?

In Darkrooms, Saunen und auf Sexpartys: Zwischendurch ab und zu mal die Hände waschen. Wenn du häufig Durchfall hast und oft in schwulen Sex-Treffpunkten unterwegs bist, lass dich einmal im Jahr vom Arzt auf Darmparasiten untersuchen. Hilfreich sind auch Hände waschen nach dem Stuhlgang, ein sauber gewaschener Anus und saubere Unterwäsche.

 

Diagnostik und Behandlung

Frei erhältliche Medikamente gegen Durchfall lindern zwar die Symptome, aber anstatt die Erreger abzutöten, verzögern sie deren Ausscheidung. Die Folgen: Dein Durchfall dauert länger, wird schlimmer, und du gibst die Parasiten an andere weiter. Die richtige Medikation ermittelt dein Arzt bzw. Ärztin, nachdem die Erreger in einer Stuhlprobe nachgewiesen wurden. Antibiotika sind dabei nur selten die korrekte Wahl. Verzichte bis zum Abschluss der Behandlung auf Sex mit anderen, dann hilfst du mit, die Infektionskette zu unterbrechen.

Sex-Partner*innen sollten sich ebenfalls untersuchen lassen, damit es nicht zu einem Pingpong-Effekt kommt. Sexspielzeug sollte man sorgfältig reinigen. Angebrochene Gleitmittel-Packungen sicherheitshalber wegwerfen, da sich auch von dort aus die Parasiten wieder neu verbreiten könnten.

 

Quelle: IWWIT

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