Bei Tripper, auch Gonorrhö genannt, denkt jeder an Ausfluss aus dem Schwanz oder der Scheide. Das ist richtig, aber Tripper-Bakterien (Gonokokken) können alle Schleimhäute befallen, auch den Darm, Mund- und Rachenraum.

 

Symptome

Nach wenigen Tagen führt der Bakterienbefall der Schleimhäute zu Entzündungen mit Jucken und Brennen, zugleich bildet sich Eiter. Bei Tripper in der Harnröhre tritt der Eiter als milchig-weißer, später cremig-gelber Ausfluss aus. Auch wenn der Ausfluss von alleine verschwindet, kannst du weiter ansteckend sein. Bei einem Analtripper  treten meistens keine Symptome auf, in seltenen Fällen könntest du schleimig-eitrige Stuhlbeimengungen bemerken oder Schmerzen beim Analverkehr haben.
Wichtig: Auch wenn die Beschwerden wieder zurückgehen, kann ein unbehandelter Tripper sich weiter im Körper ausbreiten und zu Entzündungen der Prostata, der Nebenhoden und in seltenen Fällen auch anderer Organe führen.

Zeichen einer Prostata-Entzündung sind dumpfe Schmerzen am Damm und in der Blasengegend, häufiger Harndrang, manchmal schmerzhafter Stuhlgang und Fieber. Bei einer Nebenhodenentzündung ist der Hodensack massiv und schmerzhaft geschwollen.

 

Übertragungswege

Tripper-Bakterien sind leider äußerst leicht zu übertragen. Bei jedem Kontakt mit infizierten Schleimhäuten kannst du dir die lästigen Bakterien einfangen, beim Lecken ohne Lecktuch, beim Blasen ohne Kondom, beim Vaginal- und Analverkehr ohne Gummi, aber auch durch Fingerspiele, gegenseitiges Selbstbefriedigen sowie Dildos, die von einem zum andern wandern. Ein Analtripper erhöht das Risiko, sich beim Sex mit HIV zu infizieren oder das Virus weiterzugeben.

Außerhalb der Schleimhaut überleben die Bakterien nicht lange, sodass etwa eine Ansteckung über Handtücher oder Klobrillen äußerst unwahrscheinlich ist.

HIV-Negative mit einem Tripper haben ein erhöhtes HIV-Risiko (vor allem bei Tripper im Enddarm und aufnehmendem Analverkehr), unbehandelte HIV-Positive mit einem Tripper können HIV leichter übertragen.

 

Wie kann ich mich schützen?

Kondome oder Femidome können eine Infektion mit Tripper nicht sicher verhindern, reduzieren das Risiko aber erheblich.

Um eine Infektion früh zu erkennen und nicht weiterzugeben, sollten sich Menschen mit häufig wechselnden Sexpartner*innen regelmäßig auf Tripper untersuchen lassen – Analabstrich nicht vergessen!

 

Diagnostik und Behandlung

Tripper wird durch einen Abstrich aus der Harnröhre, Gebärmutterhals, Rektum oder Rachen bzw. durch eine Urinprobe (Morgenurin) festgestellt und mit Antibiotika behandelt. Bei negativem Befund (d. h., es wird keine Gonorrhö festgestellt) kann eine Kontrolluntersuchung sinnvoll sein, weil es manchmal zu „falsch negativen“ Ergebnissen kommt.

Wichtig ist, dass der Arzt den Heilungsverlauf kontrolliert, weil es vorkommen kann, dass ein Patient sowohl an Tripper als auch an Chlamydien oder Trichomoniasis erkrankt ist, was eine Behandlung mit unterschiedlichen Medikamenten erfordert. Du solltest die Medikamente so einnehmen, wie sie vorgeschrieben sind, damit sich keine resistenten Bakterienstämme bilden können.

Für die Behandlung von STI gibt es Leitlinien. Danach wird Tripper im Regelfall mit einer einmaligen Injektion von Antibiotika behandelt. Nach der Behandlung sollte eine Woche auf sexuelle Kontakte verzichtet werden, um die Infektion nicht weiterzugeben. Um einen Pingpong-Effekt zu vermeiden, solltest du auch deine letzten Sexpartner*innen benachrichtigen, damit sie sich ebenfalls untersuchen lassen können – auch dann, wenn bei ihnen keine Symptome auftreten.

 

 

Quelle: IWWIT
de German
X